Beichtstuhl Altötting Dorfner Foto: Roswitha Dorfner

Beichte - Sakrament der Buße und der Versöhnung

Ein Mensch, der ernsthaft auf Wallfahrt geht, bleibt nicht der Alte. Manches wird ihm klarer. Er verspürt die Sehnsucht, mehr aus seinem Leben zu machen, es mehr aus dem Glauben und aus der Liebe zu gestalten.

Wall­fahrts­or­te waren schon immer beson­de­re Orte der Ver­söh­nung. Wer dort­hin pil­gert, weiß, dass zu einer guten Wall­fahrt auch die Besin­nung, die Umkehr und das Buß­sa­kra­ment gehö­ren. Die Seel­sor­ger am Wall­fahrts­ort sind dar­auf ein­ge­stellt und bie­ten gern Gele­gen­heit zur Aus­spra­che und zur Beich­te an.

Wer die Kir­che St. Mag­da­le­na betritt, des­sen Blick fällt unwill­kür­lich auf das Altar­bild: Die hei­li­ge Maria Mag­da­le­na unter dem Kreuz.
Sie hat uns vie­les zu sagen: von Sün­de und Schuld, von Buße und Süh­ne, von der Befrei­ung durch Chris­tus, von Kreuz und Auf­er­ste­hung, als die ers­te Ver­kün­de­rin der Auf­er­ste­hung.
Mag­da­le­na ist ein Lob der ver­zei­hen­den Barm­her­zig­keit Got­tes, eine Auf­for­de­rung zur Bekeh­rung und zur Buße. Sie zeigt die Auf­er­ste­hung des Büßers. Die Mensch­heits­ge­schich­te und unse­re Erfah­rung zeigen:

Der Mensch ist nicht nur gut.
Er macht Feh­ler und ver­fehlt sich.
Er wird schul­dig und bleibt viel schul­dig.
Er sün­digt und son­dert sich ab vom Fluss des Lebens.

Unter­schied­lich sind die Bega­bun­gen und Stär­ken der Men­schen. Unter­schied­lich auch die Lebens­be­din­gun­gen und Belas­tun­gen, denen sie aus­ge­setzt sind. Ihnen ent­spre­chend sind auch die jewei­li­ge Ver­ant­wor­tung und das Ver­sa­gen des Ein­zel­nen zu sehen.
Das Sakra­ment der Beich­te möch­te den Men­schen in solch schwie­ri­gen Situa­tio­nen hel­fen. Wenn im Evan­ge­li­um von Buße gespro­chen wird, ist gemeint: Was immer ein Mensch ange­stellt haben mag, es gibt für ihn eine Ver­ge­bung. Er muss sich nur umwen­den, Gott zuwen­den und rufen: Hab Erbar­men! Ver­ge­bung wird uns zuge­sagt in der Gemein­schaft derer, die an Gott und an sei­nen Chris­tus glau­ben. In vie­len For­men geschieht das. Doch die Höchst­form ist das Sakra­ment der Buße, die Fei­er der Ver­söh­nung.

Neben den Beicht­stüh­len ste­hen in St. Mag­da­le­na Beicht­zim­mer zur Ver­fü­gung — eben­so im lin­ken Sei­ten­gang der Basi­li­ka, in denen neben dem Beicht­stuhl auch Tisch und Stüh­le zum Gespräch ein­la­den. Das Beicht­ge­spräch will ein hei­len­des Gespräch sein, hei­lend vor allem durch die Los­spre­chung. Das Buß­sa­kra­ment ver­dient einen Rah­men, der die Begeg­nung mit dem ver­zei­hen­den Gott wirk­lich zum befrei­en­den Geschenk wer­den lässt. Die Beicht­zim­mer wol­len die­sem Anlie­gen Rech­nung tragen.